dinsdag 23 juli 2013

Tramontana sous le soleil en Belgique

In dem Augenblick wo zum ersten Mal die Mastflagge mit dem Familienwappen im Wind weht, fängt unser Sommerurlaub an.
Wir haben uns entschlossen dieses Jahr in Belgien zu bleiben und über die Süd-Willemsfahrt nach Visé (Belgien) zu fahren. Die Arbeit an den Schleusen auf dem Julianakanal dauert bis 2015. Bei jeder Schleuse kann nur mit einer Kammer geschleust werden. Ab 2018 sollen Schiffe bis eine Länge von 190 Meter, eine Breite von 11, 40 Meter und einen Tiefgang von 3,50 Meter auf dem Kanal fahren können. Also doppelt so groß wie die Schiffe die jetzt über dem Kanal fahren. Damit die Sicherheit der Yachten nicht in Gefahr kommt, werden alle Schleusenkammer Schwimmbolder bekommen. Das ganze Project kostet 700 Millionen Euro. Wir armen Steuerzahler dürfen da mit finanzieren!!


 
Am Samstag den 29. Juni legen wir los, fahren durch Schleuse Panheel zum Polderveld wo wir Henk und Wilma treffen. Sonntag fahren die Zwei nach Hause da die Arbeit ruft. Zum ersten Mal sind wir diejenige die am Steg stehen und Leut‘ auswinken.
Auf dem Plasen sind sehr viele Blesshenne die ihr Revier verteidigen. Schwäne sind auch anwesend, doch wir sehen keine einzige Ente!
Wenn die Dämmerung kommt, fängt das Froschkonzert an. Das Wasser muss also sehr sauber sein, sonst wären keine Frösche da.
Manfred schleift am Montag drinnen die kleinen Schiebetüren im Steuerstand und ich darf sie anstreichen. Tramontana wird noch geputzt und so legen wir mit einem strahlendes Schiff am Dienstag in der Früh ab.
Schleuse Panheel schleust uns mit der alten Kammer. Festmachen ist da alles außer Einfach. Manfred kraxelt auf dem Dach und legt mit dem Enterhaken so hoch wie es geht fest damit ich nicht umhängen brauche. Vor uns liegt ein Schweizer mit einem sehr großen Schiff. Er hat beiden Hände voll damit, doch viel kann nicht passieren da die Schleusenkammer sehr schmal ist. Später, bei Schleuse 15, kommen wir ins Gespräch und er sagt dass er bis Weert fährt.


Die zwei Stadtbrücken sind Hebebrücken. Wir brauchen uns jedoch nicht melden. Man weißt dass wir auf der Durchfahrt sind und alles verläuft ohne lange Wartezeiten.    
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wie der Schweizer mit seinem Schiff in dem kleinen Stadthafen liegen soll, ist uns ein Rätsel. Für ihn anscheinend auch denn er fährt weiter. Erst vor der nächsten Schleuse ist auf Backbordseite ein Hafenbecken wo er rein fahren kann. Wir winken noch und fahren die Schleuse rein. Ab jetzt fahren wir alleine weiter.




 


 

 

Entlang dem Kanal sehen wir nette Häuser und Industrie die weniger schön ausschaut. Den Gänze macht das nichts aus; denen schmeckt das Gras trotzdem gut.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 



 
 
 
Während die Radfahrer rasten,  winken sie fröhlich die Schiffen zu. 
 
 
Die Tankstelle vor der Grenze hat wieder auf. Im Schaufenster sehe ich sogar Fender, Schwimmweste und anderes Bootszubehör liegen.
Etwas später fahren wir Belgien rein. Die Papiere habe ich im Steuerstand griffbereit liegen wenn wir uns anmelden bei Schleuse 17. Der Schleusenmeister erklärt uns jedoch dass wir erst bei Schleuse 18 die Vignette kaufen können. Außerdem gibt es die bis 2015 mit 50% Rabat. Also solange wie die Arbeit am Julianakanal dauert da diese Route als alternative Route gilt für die Yachten. 
Bewaffnet mit dem Bootsschein und dem Zettel vom Niederländischen Kadaster gehe ich zum Schleusenmeister. In den vergangenen Jahren habe ich brav beim „Watersportverbond“ die benötigte Papieren für das Ausland beantragt, doch da Tramontana ein registriertes Schiff ist, haben wir uns das Geld dieses Jahr gespart. Außerdem ist es sowieso eine „Geld-aus-der-Geldtasch-Zieherei“. Das Dokument ist nur 2 Jahre gültig, doch die Schiffmase ändern sich während die 2 Jahre nicht.  Genauso der Name, das Gewicht und die Baunummer!
 
 
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 Wie heißt es so schön in Tirol? "A Hobby is a moderna Ausdruck für an gwissn Vogl!"
 
 
 
Kurz nach der Schleuse ist der Yachthafen von Bocholt. Leider ist nichts mehr frei und wir fahren zurück zur Schleuse wo wir übernachten dürfen. Wenn jedoch ein Frachter kommt, müssen wir ihm den Platz überlassen. Manfred legt Tramontana soweit wie es geht nach vorne. Ein Holländer liegt hinter uns. Tatsächlich kommt spät am Abend noch ein Berufsfahrer, doch der liegt sich auf der anderen Seite!


 
 
 
 
 
 
  
 




Daron und Morgan sind mit diesem Platz sehr zufrieden. Sie können frei herum laufen; keine Radler  und keine Autos.   
 
 

 
 
 
 
 
 

Am Mittwoch warten wir bis kurz vor 10 Uhr bis wir los legen in der Hoffnung dass dann Welche weggefahren sind und wir einen Platz bekommen können. Wir sind reimig und sehen einen lehren Platz. Der Hafenmeister ist sofort da. Wir hören einen Akzent der wir heimbringen als Wienerakzent. Und tatsächlich: a Wèner!!
Fünf Minuten später sehen wir dass das Fernsehen da ist und er gefilmt wird.  Schade dass es in dem Moment regnet.
Manfred hat das Stromkabel eingesteckt damit das Wasser geheizt werden kann. Wir möchten uns gerne brausen. Die Douchen hier im Hafen sind kaputt hat der Hafenmeister gesagt. Zum Glück haben wir eine an Bord. Während unsere Wartezeit kommt das Team zu unserem Boot und fragt ob sie uns interviewen dürfen. „Schô, aber i schau aus wie Huten-Feef!“ sage ich zu der jungen Dame. Anscheinend macht das nichts, auch nicht dass Manfred einen drei-Tagesbart hat. Dann bedenke ich  dass man zum Arbeiten leicht schön genug ist und Feiertage eh nicht so viele sind. 

Die Dame möcht wissen ob wir auf der Durchreise sind oder ob wir gezielt nach Bocholt gekommen sind. Zum Glück habe ich meine Hausaufgaben gut gemacht und kann ich allerhand über diese Gegend erzählen und was wir uns anschauen möchten. Manfred betonnt dass er die Ruhe auf dem Boot so bärig find. Ganz deutlich erwähnt er nebenbei dass er Österreicher ist und kein Deutscher! Jetzt kommen wir zwei „Scheane“ am 18. Juli im Limburgischen Fernsehen. http://www.tvl.nl/nl/programmas/thuis-in-limburg/thuis-in-limburg-gemeente-maaseik-4/
Bocholt liegt an der Gabelung der Kanäle Süd-Willemsfahrt und Bocholt-Herentals. Die kleine Gemeinde befindet sich am nördlichen Zipfel van Belgien und grenzt an die Niederlande.
Bocholt umfasst vier Pfarrgemeinden: Bocholt, Kaulile, Reppel und Lozen. Die letzte zwei waren lange Zeit selbständige Dörfer. In den Jahren 1970 bzw. 1977 schlossen sie sich der heutigen Gemeinde Bocholt an.
Das Dorf Bocholt hat eine reiche Geschichte. Die erste Erwähnung Bocholts stammt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Der ursprüngliche Name war „Bucolt“, was Buchenwald oder Buchenholz bedeutet. Bocholt gehörte bis 1365 zu der früheren Grafschaft Loon und danach bis zum Jahr 1789 zur Domäne des Prinzen von Lüttich. Bis zur Französischen Revolution residierten die Herren von Bocholt auf der „Damburg“, ein Hof im Herzen Bocholts.




In der Vergangenheit war die Kirche „Sankt Laurentius“ Zentrum für das Leben der Bocholter Bürgerinnen und Bürger. Rund 1231 ließ Graf van Loon die Kirche in Früh-gotischer Stil bauen. Während den Kampf zwischen den Grafen und den Prinzbisschof von Lüttich wurde sie zum größten Teil verwüstet. Nur der Turm überlebte. Wegen der Zunehmenden Bevölkerung war man in 1910 gezwungen die Kirche zu erweitern und so verschob man den Turm um 9,4 Meter. Seitdem tragen die Einwohner Bocholts stolz den Namen „Turmverschieber“.  Heut zu Tage kann man deutlich sehen welches Teil damals dazu gebaut wurde.  








 

Bis in den Jahren 50 zogen die Frauen mit ihrer Wäsche zum Bach. Im Zentrum Bocholts war das der „Dorperloop“. (Dörfer Lauf)  Jeden Montagvormittag trafen sich die Frauen aus Bocholt-Zentrum an diesem Spülplatz genannt „de Speul“ gegenüber dem Eingang des Kirches. Durch den Anschluss an den Wasserleitungen, wurde „de Speul“ überflüssig und verschwand sogar in 1994 bei der Neu-Einrichtung des Kirchenplatzes. Bis in 2004. Die Statue einer Frau mit Waschbrett, gemacht durch den Bocholter Künstler Albert Vaessen, ehrt alle Frauen mit ihren Töchtern die Jahrzehnten lang jeden Montag in jeder Wetterlage ihre Wäsche waschten in „de Speul“. Dankbar denke ich an meine Waschmaschine die auf Knopfdruck arbeitet

Diese zwei Häuser wurden in 1870 gebaut und im 19. Jahrhundert noch regelmäßig geändert von Adriaan Martens. (1826-1890) Sein Sohn, Theodoor Martens, (1875-1957) hat hier sein ganzes Leben gewohnt.  Er beschäftigte sich mit Brauerei. Frau Brausch-Martens (1907-2001) wurde auch hier geboren und vermietete Zimmer an den Studenten der Landwirtschaftsschule.




Im Schatten der hochmodernen Brauanlagen steht bis heute das historische Haus des Bierbrauers. In 1758 bekam Adriaan Geerkens die Genehmigung dort eine Brauerei an zu fangen. Dies bedeutete gleichzeitig der Start für die spätere Brauerei Martens die bis heute noch das Bier braut nach dem alten Rezept. Der erste Braumeister ging in Bayern zur Schule und lernte da alles was er wissen sollte über das Herstellen von Bier.

 



Die "Raucherkabine"

 





































































Der alte Bierwagen erinnert noch an dieser Zeit. Er steht im Brauereimuseum. Es lohnt sich dies anzuschauen und nachher eine Halbe zu trinken.

Im Moment wird zum Brauen Wasser benutzt das 425 Meter tief in der Erde ist. Laut die Experten ist dieses Wasser 10.000 Jahren alt. Tja, die Natur hat kein Haltbarkeitsdatum sowie die „chemische“ Produkten die von uns Menschen hergestellt werden! 




Alte Weinfässer wurden als Bierfass benutzt. Sie sollten auch von innen gereinigt werden. Das wurde durch eine sehr kleine Person gemacht. Er wurde auf einem Brett durch dieses Loch geschoben und ging an die Arbeit. Ich brauche wohl nicht vermelden dass diese Personen damals Kindern waren.


Der Yachthafen wurde in 1994 gebaut an der Stelle wo bis 1935 die Drehbrücke war welche die Heuvelstraat mit der Weerterweg/Oudeweg verband.
Von 1822 bis 1826 wurde hier die Zuid-Willemsvaart gebaut im Bet von der „riogole navigable“ ein kleines Kanal das von Franzosen gegraben damit das durch Napoleon geplante „Grand Canal du Nord“ (Verbindung Rhein-Maas-Schelde) in Lozen Maaswasser bekommen könnte. Der „Grand Canal du Nord“ wurde nie fertig gebaut.
Von 1930 bis 1934 wurde der Kanal verbreitet und verschwand die Kurve zwischen Bocholt und Beek.
Der malerischen alten Arm des Kanals verschwand zum größten Teil als die neue Straße Bocholt-Bree zum standen kam in 1972.





 
Die Radfahrer und Fußgängerbrücke. Von dort hat man einen schönen Fernblick über Bocholt und Umgebung. 

 

 













Mitten in einer schönen ländlichen Umgebung befindet sich diese Kapelle. Während einer unseren Wanderungen rundum Bocholt sind wir an ihr vorbei gegangen.


Die Kapelle hat drei Namen: „Kapelle 18“ weil sie in der Nähe von Schleuse 18 ist, „Kapel van Veldhoven“  Veldhoven ist eins der fünf Ortsteile von Bocholt. Die größte und meist wichtigste Kapelle von Bocholt bekam deshalb der Namen von dem Teil wo sie sich befand. Der dritte Name ist „Rutjeskapel“. Auf der anderen Seite des Kanals befindet sich der Bauernhof von Frau Col-Boonen. Der Hof trägt schon mehr als 400 Jahre den Dialektname „Rutjes“. Frau Boonen pflegt und hegt schon seit Jahr und Tag diese Kapelle.



Die Kapelle hat nicht nur drei Namen, sie hat auch eine umfangreiche Geschichte. In 1617 wurde sie das erste Mal verwüstet von vorbeigehende Soldaten. Die Kapelle wurde erneut gebaut. Das zweite Mal das sie verwüstet wurde, war am 13 September 1944 durch zurückziehende Deutschen Soldaten.  Nicht nur die Kapelle, auch die Dorfkirche und verschiedene Häuser in Bocholt wurden angezündet. Pastor Lemmens ließ an der Stelle der Kapelle eine kleine Holzkapelle bauen die später gegen der Hinterseite der neuen Kapelle stand.
Auf seinem Krankenbett entwarf er eine neue Kapelle. Seine Kitzen  wurden von Architekten Dreesen aus  Bree bearbeitet. Die Glasfenster stammen aus dem Atelier Soentjes in Roermond. (Niederlande) Die Bauern Jugend half beim Bau der neuen Kapelle in Mai 1950. Am 8. September wurde sie eingesegnet durch Dechant Renier van Bree, in 2009 renovierte die Gemeinde die Kapelle und in 2010 wurden ein Vertrag abgeschlossen zwischen der Gemeinde und der Kirchenrat. Der heutige Kirchenrat verwaltet jetzt die Kapelle.

Die Figuren in der Kapelle sind alle Kopien da die originale Figuren verloren gegangen sind beim Feuer in 1944.
Auf alten Bilder sieht man rundum Lindenbäumen stehen und oberhalb der Kapelle ist ein kleiner Ausbau wo ein Bild Mutter Gottes stand.
Anscheinend hat man im 18. Jahrhundert mit den verschiedenen Maria-Figuren hin und her geschoben zwischen der Kirche St. Laurentius in Bocholt und der Kapelle.


 

 

 

Die ländliche Umgebung Bocholts.

























Im Hafen klärt uns unser Belgischer Nachbar auf in Bezug der Krone auf der Belgischen Fahne. Wenn man bei einem Königlichen Verein ist, darf man diese Fahne führen. Der Verein darf erst nach 10 Jahre Existenz die Zufügung „Königlich“ beantragen.
„Ich habe diese Fahne hauptsächlich damit ich nicht mehr als Deutscher angesehen werde denn die Deutschen haben die gleichen Farben nur die Streifen sind Horizontal.“ Das Problem haben wir mit unserer Österreichischen Fahne nicht. Wir können sie nicht mal falsch herum hängen! Meistens wird uns gefragt welcher Nationalität wir angehören.







 

Kreativ sind die Bocholter auch!!





 

















Von Bocholt geht es über die Zuid-Willemsvaart weiter nach Kanne. Verschiedene Anlegemöglichkeiten fahren wir vorbei. Wir merken sie uns jedoch für die Rückreise.































 

 
 
 
 






Die Schleuserfahrung in den Schleusen Neerharen und Lanaken ist komplett neu für uns. Wir werden geschleust ohne dass wir festmachen brauchen. Der Schleusenmeister ruft sogar runter zu uns dass wir es bleiben lassen sollen. „An Steuerbord ganz vorne hinlegen, das Wasser drückt euch gegen die Wand“, behauptet er. Sag das mal Tirolern!! Wir trauen die Gaudi nicht so und bleiben skeptisch. Manfred lässt zur Sicherheit der Motor laufen. Aber die Sach‘ haut nobel hin und wir staunen dass es auch so gehen kann. 



 



Als wir Schleuse Lanaken raus schippern sind wir auf dem Albert Kanal. Wir biegen nach backbord ab und fahren die letzten 10,7 Kilometer nach Kanne.






















Unsere Buam spitzen die Ohren wenn wir gegen anander sagen dass wir es bald geschafft haben. Wir sind jetzt fünf Stunden unterwegs und sie werden sich gewiss freuen von Bord gehen zu können.  








Der Hafenmeister hat uns ein netter Platz reserviert: „Damit die zwei auch einen schönen Aufenthalt bei uns haben!“, sagt er zu mir am Telefon.

 

Wir sind einige der vielen Wanderroute gegangen während unseren fünftägigen Aufenthalt in Kanne. Einer denen führt über „Petit Lanaye“ und das „Plateau van Caestert“.
Petit Lanaye liegt im Norden der Gemeinde Lanaye an der Niederländische Grenze. „Klein Lanaye“ ist wirklich klein. Eine Straße macht Petit Lanaye aus. Eins war das total anders. Vor 1962 war mehr tummelt in dem Ort. Damals konnten die zwei kleinen Schleusen den Schiffsverkehr kaum bewältigen. Das führte zu lange Wartezeiten die am Land verbracht wurden. Das Grenzdörfchen rauschte buchstäblich von  Leben und Vergnügen mit

Hotels, Wirtshäuser und „Häuser von Spaß“  so wie man in der Zeit einen Puff nannte. Täglich verzauberte eine internationale und kugelbunte Gesellschafft  von Schippern und Matrosen das Dörfchen zu einem lebendigen Ort entlang der Maas. Ab 1962 werden die Schiffen und Boote in 5 Minuten geschleust. Damit gehörten die lange Wartezeiten zur Vergangenheit und kam auch ein Ende an das lustige Leben in Petit Lanaye.



Seit 2010 wird wieder gebaut in Lanaye. Große Wände entstehen wo die neue Schleuse kommen soll. LKW’s verfrachten Unmenge an Sand und Erde, Grundwasser wird weggepumpt, und Krahn-Maschinisten arbeiten in höchste Höhe.  

























Das „Plateau van Caestert“ ist der Belgischen Teil vom St. Pietersberg gelegen zwischen Maastricht (Niederlande) und Visé (Belgien) Hier wachsen verschiedene Orchideenarten da es im Durchschnitt immer etwas wärmer ist. Außerdem ist es ein Ort wo man viel Schmetterlingen sehen kann. Die Natur dort ist so schön das man selber Schmetterlinge im Bauch bekommt bei so eine bärige Fernsicht.




Auf der Grenze von Vlaanderen und Wallonië liegt der Hof Caestert. Er stammt aus 1686. Die Bauart sieht einer Speckschicht ähnlich. Der „Baksteen“, eine Klinkerart, wird abgewechselt mit dem „Mergelsteen“; ein weicher Kalkstein typisch für dieser Gegend. Leider ist der Hof im Winter 2012-2013 komplett ausgebrannt.

















Da es regelmäßig knalt, habe ich Morgan an der Langlaufleine. Wie frech er sonst ist; wenn es knallt ist er ein Angsthase und haut ab!
Manfred is der Meinung daß man unten beim Schleusenbau etwas sprengt.











Genau wie dieser Bulle sucht Daron auch den Schatten auf.









In der Ferne, auf dem anderen Bichel, sieht man Chateau Neercanne.









Der Weg rechts ist  Niederlande, links ist Belgien.







Entlang dem Kanal kann man nach Lanaye wandern das auf einer Insel liegt. Die Brücke wurde am 2 Juli 1986 für den Verkehr freigegeben.
Während der Französische Revolution wurde die damalige Gemeinde Lanaye eingeteilt bei Belgisch Limburg. Das Sprachproblem das damit entstand war den Franzosen egal. Das Belgische Sprachgesetzt fügte Lanaye in 1962 zu an der Provinz Lüttich (Liège). Und damit war das Sprachproblem gelöst.


Lange Zeit war Lanaye eine der wenige Gemeinde mit „Weiderecht“. Eine sehr große Weide von circa 40 Ha befand sich an der Überseite der Maas auf Niederländischem Grundgebiet.
Das Vieh aus Lanaye überquerte schwimmend die 150 Meter breite Maas damit es die Weide erreichen konnte. Anscheinend schmecken nicht nur die Kirschen vom Nachbar besser, auch das Gras!!
Im Moment ist dieses Stück Land einen Teil eines Naturschutzgebietes in Eijsden. (Niederlande)






Lanay ist ein uriges Dörfchen. Man bekommt das Gefühl  dass die Zeit dort stehen geblieben ist.




















Während eine Wanderung die über „La Montagne de Saint-Pierre“ führt, sehen wir verschiedene Höhlen und wandern wir zwischen die Schafen.



































Seitdem wir in Kanne sind, ist es warm. Zum Glück weht meistens ab Mittag ein feines Windl. Das ist das feine am Albertkanal. Sehr oft ist es in dieser Schlucht windig, auch wenn es warm ist.





Die Hafeneinfahrt ist seit diesem Jahr geschmückt mit einer Schiffsschraube. Sie gehört René. Er hatte sie in seinem Garten stehen. Neulich ist er umgezogen und bei seinem neuen Heim ist keinen schönen Platz vorhanden für diese tolle Schraube. Da er so wie so ab den 1. April bis Saisonsende im Hafen verbleibt, hat er sie dort hingestellt.








Eines Abends kommt René mit seinem Schlauchboot vorbei und winkt dass ich mitfahren soll. Schnell springe ich hinein. Er gibt Gas und ruft grinsend zu Manfred, der auf der Kademauer steht, „So schnell kann man seine Frau los werden!“
Wir fetzen über dem Kanal und der frische Wind im Gesicht tut echt gut. René, dieser wilder Hund, fährt quer über die Wellen eines Frachters. Das Boot fliegt über die Welle und planscht runter. Die Bodenbretter krachen und Wasser kommt zwischen die Fugen hoch. „Oeps, anscheinend ist dein Boot nicht Hochseetüchtig!“ sage ich zu René. Der grinst so arg daß seine Orhwaschl Besuch bekommen und meint nüchtern: „Doch, aber es ist stammt aus der Zeit vor dem Weltkrieg.“ Die Auskunft ist mir zu ungenau; schließlich gibt es ja zwei Weltkriegen.
Am Mittwoch legen wir los Richtung Visé. Die Frau des Hafenmeister erzählt uns dass die kleine Schleuse bei Visé seit drei Wochen kaputt ist. Wir müssen runter fahren  zur Schleuse Monsin und dann über die Maas nach Visé.
Nach knappe zwei Stunden sind wir vor der Schleuse. Über Funk (VHF 14) können wir den Schleusenmeister nicht erreichen. Bei dieser Schleuse soll das Telefon seine Fähigkeiten erweisen. Sofort meldet er sich. Ich gebe ihm telefonisch die Vignettenummer wonach er auf grün schaltet und wir hinein fahren, festlegen und warten. Das Tor bleibt auf. Vielleicht kommt noch ein Yacht oder Frachter denken wir. Kommt aber nichts. Dann rufe ich wieder an. Der Schleusenmeister hätte gerne unsere Papieren gesehen. Dieser Wünsch ist für mich ein Rätsel. Ich schnappe das komplette Logbuch der Tramontana und begebe mich zu seinem Heiligtum. Es stellt sich heraus dass wir kein „permis de circulation“ haben. (Fahrgenehmigung) Wir sind jetzt in Wallonie und da wird die verlangt. Ich versuche ihn zu erklären dass wir die auch noch nicht haben können da wir über „Flamon“ gekommen sind. Er schimpft auf seine Flämische Kollegen und drückt mir dann den Zettel raus. Wenn er erfährt dass wir unter Österreichische Fahne fahren, fängt er an zu erzählen und geht auf einmal die Arbeit schneller und wirkt der Knaben freundlicher. Er gibt mir sogar ein Dokument dass für längere Zeit gilt mit einer Nummer die ich dann durchgebe soll damit es nicht wieder so einen Zirkus gibt. Super! Da er nun so freundlich ist, gebe ich ihm „un pourboire“ (Trinkgeld). Dies wiederum freut ihm so dass er sich gerade nicht verbeugt und es sehr schnell in seinen Hosensack verschwinden lässt. Ich vermute dass diese unverhoffte Einnahme ihn aus sein tun gebracht hat, denn als wir runter geschleust sind, muss ich ihn wieder anrufen damit er das Tor öffnet.


La Meuse ist auch hier sehr schön. Es ist eine schöne Umgebung und Manfred zeigt mir die Autobahn wo er fährt wenn er hier in der Nähe sein muss. Endlich sehen wir in der Ferne Visé. Ein toller Anblick. Wir fahren weiter und schauen uns um wo der Hafen sein könnte. Ich nehme den Kucker und sehe an Backbordseite durch dem Gebüsch einige Yachten liegen. Das dürfte er wohl sein. Manfred fährt den Schlauch rein, fragt sich gleichzeitig ob er hier aschling raus fahren muss worauf ich ihn keine Antwort geben kann.
Wir bekommen einen bärigen Platz unter den Bäumen wo Daron und Morgan sich sehr zufrieden in dem Gras hinlegen. Wenn wir festliegen, schauen wir auf der Uhr und stellen fest dass wir fast 4 Stunden unterwegs gewesen sind für knappe 26 Flusskilometer.




Die kaputte Schleuse von Visé. Hinter ihr liegtder Yachthafen. Von dort ist es nicht weit zu der Stadt Visé. Eins war diese Stadt „une bonne ville“ das heißt eine der wichtigsten Städte des ehemaligen Fürstbistums Lüttich. Heute gilt sie als Hauptstadt der Region Basse-Meuse. Ihr Gebiet führt an der Maas entlang auf halbem Wege zwischen Lüttich und Maastricht. Dank dieser Lage nimmt die Stadt eine ganz besondere Lage ein in der Euregio ein.












 


 
 
Die Ganz ist das Wahrzeigen der Stadt Visé.

Dieser Wasservogel ist für Visé von hoher Bedeutung infolge eines historischen Ereignisses, das besagt dass die Stadt während der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gegen den Haudegen des Fürstbischofs Johann IV von Arkel standgehalten hat. Unter den Belagerten befand sich eine junge Gänsehüterin die den Feinden ihre Fahne abgerissen hat. Im Hafen leben diese Tiere wie Gott in Frankreich.







Visé ist eine Kulturstadt. Sie ist reich an Geschichte, Traditionen, Bräuchen und kulturellen Aktivitäten die schon seit mehreren Epochen fortbestehen. Seine Architektur spiegelt die reiche Vergangenheit wieder. Wenn man durch die Stadt spaziert kann einem die Spur der Geschichte und der Traditionen nicht entgehen.


Das Rathaus ist eine Perle, gebaut in der Renaissance-Stil der Maas-Region. Es wurde von 1611 bis 1613 erbaut und bestand aus zwei Stockwerken und einem Dach mit einem breiten Sims. Während des ersten Weltkrieges wurde das Rathaus stark beschädigt und daraufhin im Jahre 1925 nach den Plänen des Architekten Paul Jaspar wieder erbaut und in 2006 restauriert.
Der fast 34 Meter hohe Zwiebelturm überdacht eine Glocke, die jede volle Stunde das Lied „Ou peut-on être mieux“ (Wo kann man besser sein?) von Grétry, jede Viertelstunde nach der vollen Stunden die Mélodie die an den Beschuss der Armbrusträger und Hakebüchsenträger erinnert und jede halbe Stunde und Dreiviertel nach der volle Stunde die Hymne der Lütticher Revolution Valeureux Liégeois von Ramoux spielt.









Die Kirche Saint Martin ist einer der ersten Kirchen. Sie wurde in 779 dank des Wohlwollens der Prinzessin Bertha, Tochter des Kaiser Karls des Großen, errichtet. Kurz drauf wurde sie bei einem normannischen Überfall im Jahre 881 zerstört. 
Die Kirche wurde infolge der Ankunft von Stiftsherrenaus Celles 1338 zur Stiftskirche ernannt und wurde somit fester Bestandteil des Abwehrsystems der Stadt. Sie war auf der Stadtmauer erbaut und ihr großer viereckiger Turm war daran befestigt. Im Jahr 1647 überlebte sie die Plünderung der Stadt durch die Burgunder vom Karl dem Kühnen nicht.
Die in mehreren Phasen wiederaufgebaute Kirche wurde am 10. August 1914 erneut von der Deutschen Wehrmacht in Brand gesetzt. Nur der Chorraum, der aus dem Jahre 1524 stammt, wurde bewahrt und die Kirchenfenster der Apsis wurden wunderbarerweise erspart.
Der Wiederaufbau wurde nach den Plänen des Architekten Jamar in 1924 vorgenommen.





















Auf „La Place Reine Astrid“ steht eine bronzenen Statue einer aus dem 16. Jahrhundert stammenden Hakenbüchsenträger. Eine der drei Gilden von Visé. Ein Gilde war im Mittelalter eine militärische Einheit, die von Bewohnern eines Städtchens zusammen gestellt wurde, um dieses vor Gefahren von außen zu beschützen und die innere Sicherheit zu gewährleisten. Sie waren Zahlreich, doch nur wenigen haben die Französische Revolution überlebt.


Es gibt drei Gilden: Les Arbalétriers (Armbrüstträger), die älteste Gilde von Belgien, Les Arquebusiers (Hakenbüchsenträger) und Les Francs Arquebusiers (Freihakenbüchseträger). Sie werden gewöhnlich Les Bleus (die Blauen), Les Rouges (die Roten) und Les Francs (die Freien) genannt. 
Heut zu Tage sind diese Gilden Schützenvereine. Sie haben vor allem ein reiches Erbe und jede Gilde besitzt ihr eignes Museum. (Das leider nicht geöffnet war in dem Augenblick als wir in Visé waren!)

La Centre Culturel ist ein ehemaliges Kloster der Norbertinessen von Saint-Sépulcre erbaut in 1616. In 1851 wurde es umgewandelt in einer Schule und ab 1992 wird es benutzt als „La Centre Culturel“. Hier findet man auch das Bureau du tourisme.







 

„Le Perron“ symbolisiert die Freiheiten der „Trois Bons Métiers“ der Bonne Ville.




 









In der Stadt sind urige kleine Läden. Manfred möchte seine Vorratskammer füllen mit verschiedene gute Belgische Bieren.  Das Radel hat er mit als Gepäcksträger. Blöd ist nur wenn man vor dem Laden steht und weißt nicht wie hinein zu kommen. „Du, Lisi, wie kimmst doa eina?“ „Joa, mai, i moan durch die Tür!“ „I ziech koa Griff!“. „Wie war’s mit oanfach druck‘n?“  An der Tür steht angeschrieben „poussez“ blöd ist nur wenn man nichts damit anfangen kann aber wozu hat er dann mich??  Und auch gut das uns keiner zuhört bei solche Gespräche! Während sein Einkaufsrausch stehen die Buam und ich draußen und halten die Stellung beim Radel. Nach kurzer Zeit kommt die Verkäuferin hinaus und stellt ein großer Kübel Wasser neben der Tür. „Pour les chiens!“ Daron versteht es sofort und schlabbert dankbar an das kühle Wasser.


Am Freitag geht es unter einem kalkigen Himmel
retour nach Kanne. Für eine Stadt hat Visé ein schöner Yachthafen. Doch ruhig ist anders. Auf der Stadt Seite hört man die Autos die über die Autobahn rasen und parallel mit den Kanal wo der Passanten Hafen ist, lauft eine Güterzug-Eisenbahn die sehr gut benutzt wird!
Am Telefon begrüß ich dem Schleusenwächter mit „Bonjour maître d’écluse“ in der Hoffnung das dieser Ansprache etwas bringt. Und tatsächlich. Wir bekommen sofort grünes Licht, fahren rein, legen fest, schleusen hinauf, Tor geht auf, machen frei und wir fahren hinaus. Ich winke noch zum Schleusengebäude und dann fahren wir um die Schremse den Albertkanal hinauf. Wenn wir dort schippern, sehe ich das ein Fenster beim Schleusengebäude auf ist und der Schleusenwächter uns zuwinkt. Heute ist er sehr gut gelaunt, der Knabe!
 
Nach drei gemütlichen Stunde steuern wir den Hafen von Kanne an. Kurz drauf legen wir fest auf „unserem Platz“ als seien wir nicht weg gewesen. Moidl kämpft sich durch den Schleierwolken und langsam steigt damit auch die Temperatur.  

Im Laufe des Tages fahren noch einige Boote den Hafen an. Für den Hafenmeister Frankie und seinen Hafenassistent René heißt es dann arbeiten. Sie helfen mit oder schieben notfalls das Boot in der Box.
Abends kommen die „Dämmer-Käfer“ wieder. Manfred hupft herum wie ein russischer Balletttänzer der übt vor der Hauptrolle im Schwanenmeer da er so ein Viech fangen will. „Hoab oaner!“ joechest er stolz und zeigt ihn mir.

 

 
 
 
 
 

Am nächsten Tag kommt ein Belgisches Yacht hinein gefahren und meldet dass da noch ein Boot kommt. Dieses braucht jedoch Hilfe da es manövrierunfähig ist. Jetzt wird mit Mann und Macht geholfen diese Yacht den Hafen rein zu schleppen.   
















Unser Brot ist alle. Beiden haben wir keine Lust zum Dorf zu radeln um einen Wecken zu hohlen. Manfred zeigt sich als Kavalier und bietet an Brot zu hohlen. „Vielleicht treff‘ i oaner dieser Radelfahrer, dann froag i dem ob er uns a Wecken hohlt. Die radeln anscheinend eh so gerne.“ meint er wenn er dahin radelt. Er hat wohl Pech gehabt, denn er kommt selber mit Brot zurück.




Seit wir hier liegen, giese ich Abends die Büsch die bei der Hafeneinfahrt stehen. Der Erde ist brosen trocken und die heiter Büsch schreien nach Wasser. Eines Abends legt Manfred mit der Kamera meine "Ferien-Arbeit" fest.
 



 


Und dann kommt es wie es kommen muss, unser letzten Abend in Kanne. Wir genießen den Sonnenuntergang und sind froh dass es außerhalb Seinerhans (St. Johann in Tirol) auch noch andere schöne Fleckerl auf der Welt gibt.









 

Wir haben uns gestern von ein jeder verabschiedet und legen gegen 08.30 H los. René schaut noch vorbei, hilft mit loslegen und steht bei der Hafenausfahrt wenn wir raus schippern. Er winkt uns ganz lange aus.
 
 
 Die Reise verläuft ohne große Ereignisse. Keine lange Wartezeiten bei der Schleusen und ein gemütliches Abschütten.
Leider liegt bei Maasmechelen alles voll und fahren wir weiter. Bei Bree können wir anlegen, doch da der Steg in der pralle Sonne liegt und mehr oder weniger auch direkt an der Straße, entscheiden wir uns 4 Kilometer weiter zu fahren nach Bocholt. Da gibt es Holzstege die für die Buam angenehmer sind. Bree heben wir auf für einen anderen Urlaub.
In Bocholt tanken wir Wasser und kaufen das letzte Mal ein während diesen Urlaub da wir hoffen dass wir in der Nähe von Wessem auf einem Plasen einen Platz bekommen für unsere letzten Urlaubstage.
Wenn wir abends mit Daron und  Morgan den Kanal entlang spazieren sehen wir bei der Schleuse Doppel Rot. Einige kleinere Frachter liegen vor der Schleuse. Wenn wir nachfragen was los ist, wird uns gesagt dass die Schleuse wegen den „Bau-Urlaub“ von 08.00 H bis 17.00 H schütten. Wir schnaufen auf, denn wenn es hieße  dass die Schleuse längeres zu bliebe, müssten wir den Schleifen zurück und über dem Julianakanal nach Neer fahren.



 Am nächsten Morgen legen wir gegen 08.30 los und fahren zur Schleuse. Die Frachter liegen immer noch da. Keiner rührt sich. Die Schleuse hat jedoch grün. Wir melden uns und können mit schleusen. Ein Holländer liegt schon drinnen und wenn wir festlegen geht das Tor zu. Dann geht es wieder auf und wir sehen dass ein Sportboot angefahren kommt. Manfred will etwas nach vorne verlegen. Der Schleusenwärter fragt wie breit Tramontana ist (3.60M) und meint das haut schon hin. Die Schleuse hat eine Breite von 7 Meter. Das Sportboot ist 3 Meter. Bleibt nicht viel Spielraum da neben jedes Boot Fender hängen. Rein war kein Problem, doch beim hinaus fahren, wehrte es sich. Aber wie immer; mit Geduld und etwas Glück bekommt man vieles hin.
 


Vor der „Stadsbrug“, eine Drehbrücke, in Weert legen wir kurz fest da von der anderen Seite ein Frachter kommt. Manfred geht auf ein Ratscher umme und erzählt mir nachher dass er Deutscher ist, sie ist Limburgerin und stammt aus Weert.
Wenn ich uns anmelde für Schleuse Panheel sind wir wiederum reimig. Die Schleuse ist unten und wir können mit schleusen. Sie liegt komplett voll mit Yachten. „Wenn die Alle zum Plasen möchten, bekommen wir keinen Platz mehr, befürchte ich.“ meint Manfred. Da kann ich ihm nur zustimmen und hoffe dass die meisten von denen nach Roermond fahren. Mein Wünsch wird erfüllt: nur die Deutschen und wir schwenken Backbord aus zum Plasen.






Wir sehen ein nettes Platzel mit Bäumen die jeder Menge Schatten bieten. Ein kleinen Motorsegler liegt ganz vorne abgemehrt. Hier bleiben wir die kommende Tage.













Daron und Morgan sind, wie immer, froh dass sie ihren Haxen richtig strecken können. Wenn wir nach dem Essen ein Trum mit ihnen gehen, findet Morgan etwas zu fressen. Ein Habicht hatte sich ein Kaninchen geschnappt, es aber nicht ganz verspeist zur Freude von Morgan. Manfred sagt dass er es hinlegen soll, was er auch brav macht, doch wenn Manfred es nehmen will, ist Morgan der geschwinderer. Er schnappt es sich und saust davon. Es gelingt uns es ihm abzunehmen in dem ich ihn beim Halsband halte und Manfred die Beute in der Maas schmeißt.







Wir sehen Bäume mit wilden Kirschen und am nächsten Tag gehen wir bewaffnet mit einem Tegerl zurück und procken Welche.










Die Leute von dem Motorsegler sind Limburger. Es ist ein älteres Ehepaar mit denen wir später zusammen sitzen und verschiedene nette Stunden verbringen. Frans hat das Boot selbst entworfen und gebaut. Auch sein Sohn fährt in ein von ihm gebautes Boot mit einem Mast von 10 Meter. Mia erzählt dass irriges zu verkaufen ist.
Die Zwei wissen sehr viel von der Natur und wenn wir ihnen fragen ob sie unseren „Dämmer-Käfer“ kennen, vermuten sie dass es der Juni-Käfer ist. Wir zeigen das Bild im Laptop, sie hohlen die Bücher von Bord und schauen nach. Tatsächlich: Juni-Käfer.
Frans weißt zu erzählen wie dieses Wassergebiet entstanden ist. Hier standen die erste Baggern die den Kies rausholte. Dieser Plasen war vor 1980 verbunden mit dem Naturschutzgebiet etwas weiter hinauf. Ich weiß nicht mehr genau wann, aber in einem Jahr war ein derartiges Hochwasser dass die Straßen in dem Dorf Heel überflutet wurden. Als das Wasser weg war, baute man den Sommerdeich ebenso hoch wie der Winterdeich und damit entstand hinter dem Deich der kleinen See.
Wenn Mia und Frans am Abend zurück  nach Stevensweert fahren wo ihr Heimathafen ist, tut es uns leid dass sie fahren. Auf der anderen Seite freuen wir uns dass wir sie kennen gelernt haben!

Ein Holländer legt an und sucht verzweifelt nach einen großen Baum damit auch sie im Schatten sitzen können. Wenn ich zu ihm sage dass unser Baum genug schatten bietet für mehrere Leute, meint er der Baum sollte näher an seinem Boot stehen. Wo drauf ich ihm antworte dass ich nicht so stark sei dass ich den Baum verschieben konnte. Er weisst sich jedoch sehr gut zu helfen: mit einem Bohrer bohrt er in einer der Armlehnen ihre Sessel ein Loch  und schiebt da einen kleinen Sonnenschirm rein. Tja, manche haben Einfälle wie eine Kuh Ausfälle hat.


Die Zeit die uns noch bleibt verbringen wir mit faulenzen und spazieren. Die Gegend ist schön und wir genießen jede Minute.





 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ganz begeistert bin ich wenn wir drei junge Igel sehen und es mir gelingt sie zu fotografieren.
 
 
 
 


Dieses Kraut wächst in dem Naturschutzgebiet.  Die Niederländer nennen es „das Tausend Gulden Kraut“.

 

Der Holländer hat ein sehr nettes Bei-Boot das gut zur Tramontana passen würde. Er will es sogar verkaufen. Der Preis ist auch akzeptabel doch leider ist es ums kennen zu groß da es auf beiden Seite ca. 25 Zentimeter aussteckt.
Seine Frau gibt mir den Typ auf Internet zu schauen bei
www.vvw.be  Wenn  man Mittglied ist bekommt man in verschiedene Häfen in Vlaanderen bis zur 50% Rabat. Die Mittgliedgebühr hat man sehr schnell raus.  


Am Sonntag den 21.07.2013 fahren wir um 13.10 H unseren Heimathafen Neer an. Kurt steht auf den Steg und nimmt das Tau von mir an.
Wiederum schauen wir zurück auf einen bärigen „Tramontana“ Urlaub.

Der Motor lief zwar weniger mit lei nur 33,25 Betriebsstunden, doch die Zeit war gewiss so super wie immer!
Wir sind 268 Fluss / Kanalkilometer gefahren, hatten 16 Schleusen und 4 Hebebrücken. Die benutzte Wasserkarten sind die von „De Rouck Geocart : voies navigables/bevaarbare waterwegen in Belgien und das Buch „Toervaren tussen Maas en Schelde“. Ebenso die Karte die wir bei Schleuse 18 bekamen. Diese enthält sehr viel Information in Bezug auf die Häfen und Sehenswürdigkeiten.

Die Wanderschuhe sind 72 Kilometer an unseren Füssen gewesen.